8. Januar 2008

Wien, Wien, nur Du allein...

"Vienna calling..." -
Ein Bericht über 72 Stunden Wien im Januar 2008

Infos

Wien ist die Bundeshauptstadt und zugleich eines der neun Bundesländer Österreichs. Die Stadt ist mit rund 1.670.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Landes, im Großraum Wien lebt mit etwa zwei Millionen Menschen ein Viertel aller Österreicher. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Wien die zehntgrößte Stadt der Europäischen Union.

-> ausführliche Infos zu Wien auf http://de.wikipedia.org/wiki/Wien und auf der offiziellen Tourismusseite von Wien http://www.wien.info

Geografische Lage
(48° 07' - 48° 19' N/16° 11' - 16° 34' O)

Wien ist mit einer Fläche von 414,65 km² das kleinste Bundesland Österreichs.
Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte Mitteleuropas verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der Alpen, im nordwestlichen Bereich des Wiener Beckens. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich der Donau, heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits des Flusses. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- (Donau) und Nord-Süd-Richtung (Bernsteinstraße). Die Donau ließ sich hier leicht durch- bzw. überqueren, da sich der Strom im Wiener Becken auf zahlreiche Arme mit Inseln dazwischen aufteilte.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 wachsen die Verkehrs- und wirtschaftlichen Beziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. Die geografische Nähe zum ehemaligen Ostblock macht sich wieder stark bemerkbar. So liegt Wien beispielsweise nur 60 km von der slowakischen Hauptstadt Pressburg entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist in Europa einmalig (abgesehen vom Sonderfall Vatikan – Rom).

Unsere Anreise

Dank Billigflieger Air Berlin wirklich billig! So kosteten uns die Flüge von Düsseldorf nach Wien und zurück nur 58,- €/Person - inklusive aller Nebenkosten. Es kamen lediglich noch 18,50 € Parkosten für die vier Tage Parken auf P 23 am Airport Düsseldorf. Alle anderen Parkplätze dort sind allerdings wesentlich teuerer! Aber auch andere Fluglinien haben günstige Angebote - eine Suche gibt´s auf www.billigflieger.de.

Unser Hotel

Dank dem "Klassenfahrtenveranstalter" Alpetour konnten wir ein wirklich zentral gelegenes, komfortables Hotel für relativ wenig Geld buchen. Generell kann ich Alpetour für solche Städtereisen wärmstens empfehlen. Mit deren Hotels in Berlin und Wien habe ich beste Erfahrungen gemacht! Man kann diese Hotels über die Webseite von Alpetour unter den Unterpunkten "Family & Friends" -> "Städtereisen" buchen - auch ohne Lehrer zu sein:-)


Unser Hotel "Austria Classic Hotel Wien" - bis zum 1.1.2008 hieß es "Hotel Nordbahn" - liegt direkt an der S-Bahn-Station Praterstern und damit direkt am berühmten Wiener Prater. Ca. 200 Meter entfernt ist auch die nächste U-Bahn-Station "Nestroyplatz", von wo aus man in zwei Stationen am Stephansdom ist.
Wir zahlten pro Übernachtung mit einem tollen, reichhaltigen Frühstücksbüfett den für Wien sensationellen Preis von 32,- € pro Person - Sauna/Fitnessraum inklusive.


Verkehr - also ÖPNV - in Wien

Am Flughafen kauften wir uns direkt eine Wien-Karte für 18,50 €, mit der man 72 Stunden freie Fahrt auf U-Bahn, Bus und Tram hat. Außerdem gibt es Ermäßigungen für zahlreiche Museen und Attraktionen in Wien.

Mit der S-Bahn 7 waren wir dann in 30 Minuten bei unserem Hotel. Für diese Fahrt zahlten wir dann allerdings trotz Wien-Karte noch einmal 1,70 € pro Person. Hier dran denken, die Karten vor Fahrtantritt auf dem Bahnsteig zu entwerten... -> S-Bahn/U-Bahn-Plan zum Download


Unser Weg in die City

Generell sind die Wege dank des U-Bahn-Netzes innerhalb des Zentrums sehr kurz. Und fast alle Sehenswürdigkeiten liegen in diesem Zentrum, das mich aufgrund der hohen Häuserfronten permanent an Alt-Berlin im Phantasialand "in Groß" erinnerte...


Sehenswürdigkeiten

Auf jeden Fall zu besuchen - auch wenn ich mich nicht zu den Sisi-Fans zähle:


Schloss Schönbrunn im Winter

... zu erreichen mit der U4, vom "Austria Classic Hotel Wien" aus vom Nestroy-Platz mit der U1 bis zum Schwedenplatz, dann dort in die U4 umsteigen. Als alternativer Ausstieg hat sich bei uns die U-Bahnstation nach der offiziellen Schönbrunn-Haltestelle bewährt, denn dann kann man erst mal einen Gang durch den Park machen und kommt auf der Rückseite des Schlosses an - also U-Bahnstation Hietzing (Tiergarten) aussteigen...

... im Schloss bot sich uns die Grand-Tour mit Audio-Guide (der leider bei uns vergriffen war) an; diese Tour kostete mit Wien-Karte 11,60 € - in Nachhinein würde ich allerdings eine geführte Tour nehmen, falls man nicht so lange auf seine Führung warten muss...

... die Grand Tour dauerte knapp eine Stunde, wobei wir auch schon mal durch das eine oder andere Zimmer etwas schneller gingen...


Festsaal in Schloss Schönbrunn


Stephansdom im Dunkeln

... hier strandeten wir am ersten Abend nach dem Abendessen fast aus Versehen - war allerdings ein imposanter Anblick, auch wenn er - der Stephansdom - an "unseren" Kölner Dom nicht rankommt;-)

... er war uns immer wieder ein Orientierungspunkt, tagsüber wie abends/nachts im Dunkeln - auch weil dort die berühmte Kärntnerstraße beginnt - quasi die "Kö" Wiens...

... am letzten Morgen vor unserem Abflug besichtigten wir ihn sogar von innen und erlebten direkt das volle Programm: Mozarts Krönungsmesse - die Messe zelebriert von Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn. Und den Segen gab er uns...


Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn bei der Messe


Prater-Riesenrad

... der Pflichtbesuch, weil auch in der Nähe des Ernst-Happel-Stadions - welches wir nicht besuchten, da dort wohl nichts zu sehen sei nach Aussage einiger Wiener

... Preis für eine Fahrt, ca. 10 Minuten, mit Wien-Karte 7,- €

... gibt einen ersten Überblick über Wien, vor allem, den Prater-Bezirk

... deswegen am besten direkt nach der Ankunft schnell rüber zum Prater - vom Hotel zu Fuß in 5 Minuten


Die Hofburg

... zu Fuß von der U-Bahnstation Karlsplatz oder aus dem Bereich der Oper/Kärntnerstraße aus zu erreichen oder mit der U3 bis zur Station Volkgarten fahren - dort kommt man direkt vor dem Bundeskanzleramt raus und sieht nur monumentale Gebäude vor sich stehen - schon sehr beeindruckend!

... die bis 1918 von der Kaiserfamilie bewohnte Hofburg war ursprünglich eine Burg aus dem 13. Jahrhundert, die mit der Machtzunahme der Habsburger und der Vergrößerung ihres Herrschaftsgebietes zur prachtvollen Residenz ausgebaut wurde - heute befinden sich dort neben dem Bundeskanzleramt auch noch weitere Ministerien sowie in unmittelbarer Nähe das Rathaus, das Burgtheater und das Museumsquartier

... wir haben alles in klirrender Kälte "abspaziert", ohne jetzt irgendwas näher zu besichtigen - Möglichkeiten hätte es dort viele gegeben: Sisi-Museum, Führung durch die Hofburg, Kaiserappartements, Silberkammer, Schatzkammer, Nationalbibliothek , Burgkapelle, Spanische Hofreitschule und, und, und... Wahnsinn, was da alles innerhalb von ein paar Metern liegt!

... wir entschieden uns für eine heiße Schokolade in einem Kaffeehaus gegenüber des Volkstheaters, Cafe Raimund, - bei der Kälte die beste Entscheidung:-)


Vorm Volkstheater

... dadurch etwas aufgewärmt ging´s weiter auf der:

... vorbei an Parlament und Wiener Rathaus zum berühmten Wiener Burgtheater


Pompöses Parlament der Österreicher


Das Wiener Rathaus

... dort stiegen wir in eine Straßenbahn und befuhren den Ring mit der Tram 2 - die 1 wäre auch möglich gewesen...

... etwas Kultur und Bildung sollte es auch noch sein, also besuchten wir das Haus der Musik in der Seilerstätte 30 im Zentrum Wiens (U-Bahnstation Karlsplatz oder Stephansplatz)

... das Haus der Musik ist ein modernes, interaktives Klangmuseum mit interaktiven Ausstellungsbereichen und bietet neue, innovative Zugänge zum Thema Musik

... ein einzigartiges, musikalisches Erlebnis in einer didaktisch modernst aufbereiteten Schau

... Eintritt mit Wien-Karte: 8,50 €

... hier bräuchte man allerdings mehr Zeit - ist nur schade, wenn man insgesamt nur 74 Stunden in Wien ist...


Hunderwasserhaus in Wien

... quasi unser erster Ausflug nach der Ankunft - dem Navi folgend sind wir nach einer mehr oder weniger guten Pizza orientierungslos durch Wien gelaufen und standen plötzlich vor dem Hundertwasserhaus - hat was!


Hunderwasserhaus in Wien

... das Hundertwasserhaus ist eine von 1983 bis 1986 erbaute Wohnhausanlage und befindet sich in der Kegelgasse 34–38

... der Naschmarkt ist ein Markt im Zentrum Wiens, der schon seit Langem für sein internationales Flair bekannt ist.

... er liegt an der Wienzeile, zwischen Getreidemarkt/Secession und Kettenbrücke auf der überbauten Wien.

... der Naschmarkt ist mit 2,315 Hektar der größte innerstädtische Markt in Wien.

... hier lässt sich wirklich gut naschen, auch wenn der Name gar nicht von "naschen" kommt, sondern von "Aschenmarkt".

.. neben irgendwelchen exotischen Knabereien haben wir uns noch mal mit asiatischen Gewürzen eingedeckt:-)

... eignet sich zum Shoppen, d.h. wenn man was kaufen will, denn die Kärntnerstraße ist halt schön und teuer, die Mariahilferstraße noch größer, aber bezahlbar;-)

... am besten mit der U3 zu erreichen - U-Bahnstation "Neubaugasse"


Mariahilferstraße

... ganz am Ende - noch hinter dem Westbahnhof befindet sich das größte Wiener Sportgeschäft -> Intersport Eybl (endlich eine Mütze bei dieser Kälte!!!)

Und dann war da nach dem Shopping auf der Marialhilferstraße noch der

... der Donauturm ist ein von 1962 bis 1964 errichteter Aussichtsturm inmitten des Donauparks im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Er ist eines der Wahrzeichen und zugleich das höchste freistehende Bauwerk Wiens.


Der Donauturm

... der Turm ist 252 Meter hoch und beinhaltet ein Cafe (160 m) und ein Restaurant (170 m) - auf 150 Metern Höhe ist eine Aussichtsplattform.


Blick aus dem Cafe

... wir hatten leider Pech mit dem Wetter, konnten trotzdem noch ein wenig was von oben sehen und im Cafe eine Gulaschsuppe für 7 € genießen...

... Preis für die Fahrt mit einem der zwei Aufzüge, die je max. 14 Fahrgäste innerhalb von 35 Sekunden mit 22 Km/h auf diese Höhe befördern, mit Wien-Karte 5,- €

... wir sind mit der U1 bis zur Station VIC (Vienna International Centre) gefahren und dann noch etwas 15 Minuten durch die Uno-City und den dazugehörigen Park zum Turm gelaufen...


Was empfohlen wird, wir aber nicht besucht haben:


Essen & Trinken in Wien

... unsere Lieblingskategorie;-)

  • das Thai-Restaurant SIAM in der Bösendorfer Str. 2-4 bei der U-Bahnstation Karlsplatz -> Da macht an Urlaub in Wien und wird an Urlaub anderswo erinnert, nämlich in Thailand, wo wir 2000 und 2002 waren... auch nicht schlecht:-)


Das "Siam"

Auf jeden Fall fanden wir durch Zufall das Restaurant Siam in der Bösendorferstraße 2, nachdem wir eigentlich irgendwo auf dem Naschmarkt etwas essen wollten, dort aber überwiegend keine Toiletten waren. Als einfach mal zurück in Richtung Oper/Stephansdom und dann sind wir quasi in einer Seitenstraße über dieses tolle Restaurant gestolpert - was ein Glück. Wir waren direkt zweimal hier essen: das erste Mal als wir hungrig auf der Suche waren; dann noch einmal am Samstagabend.
Beim ersten Mal nutzen wir die Möglichkeit des Mittagsmenüs - letzte Seite der Karte, ich glaube fast alle Menüs für 6,- €. Es war sehr gut, so gut, dass wir hier auch noch einmal richtig gemütlich und ausgiebiger essen wollten. Was wir dann auch Samstagabend machten. Preislich erstaunlich günstig für einen Thailänder dieser Qualität! So genossen wir ein komplettes Menü für zwei Personen mit ein paar Bier und einem Wein für ca. 48,- €.
Und wir würden das Restaurant Siam direkt wieder aufsuchen bei einem weiteren Wienaufenthalt. Ambiente, Bedienung, Essen sehr gut! 5 Sterne :-)

  • und anschließend ins 1516 - Brewingcompany- die Bierbar mit Hausbrauerei - in der Schwarzenbergstraße 2, in der Nähe des Hauses der Musik -> auch wenn die Webseite gerade überarbeitet wird, das Lokal/die Bar ist voll in Ordnung. Das Bier ist sehr bekömmlich und der Wirt, der uns an der Theke bediente war sehr aufmerksam und zuvorkommend:-) 4 Sterne - überdurchschnittlich!
  • Bierreither Gastwirtschaft am Schwarzenbergplatz 3, das ist in der Nähe des Musikvereins und des Akademietheaters - hat etwas das Ambiente eines Brauhauses und Platz für 400 Personen. Als die Vorstellung im Musikverein endete, strömten auf einmal Massen von gut gekleideten Menschen ins Bierreither. Weil es dadurch enger wurde, lernten wir auch ein Wiener Ehepaar (Besitzer des Kaffeehaus Monika in der Praterstraße) kennen, mit dem wir uns über eine Stunde unterhalten konnten. Sie gaben uns einige Insidertipps über Wien. Danke! Ihr habt Wien sehr gut repräsentiert.
    Zurück zum Lokal: "rustikale" Küche mit überwiegen Hausmannskost, empfehlenswert - der Gulasch! Bier sehr gut - ich glaube es war Ottakringer. Preisniveau: günstig bis mittel. Gesamtnote: 3 Sterne.

  • Cafe Raimund - Volksgartenstraße 5, direkt gegenüber des Volkstheaters. Wir kamen hierhin, um uns am kalten Morgen nach einem Spaziergang durch die Hofburg und über die Ringstraße bei einer heißen Schokolade aufzuwärmen. Die Schokolade mit Schlag (für 3,50 € glaube ich) war auch in Ordnung, aber der Service mies.
    Wir wurden unfreundlich bedient und die Bedienung schien froh, als wir endlich wieder gingen. Eine Frage nach dem Weg zur Mariahilferstraße per U-Bahn wiegelte die Bedienung patzig ab, sie würde seit 30 Jahren keine U-Bahn mehr fahren. kann ja sein, Glückwunsch! Aber das kann man auch was netter sagen... nur 2 Sterne - unterdurchschnittlich!


Quellen: überwiegend Wikipedia und die offizielle Webseite der Stadt Wien (www.wien.info)

© Ralf Breuer, Januar 2008