9. November 2006

Ein würdevoller Abgang

Es half halt alles nichts mehr. Der Trainer musste gehen... Wie so oft im Fußball.
Was sich gestern bzw. heute in Köln abspielte, war schon etwas merkwürdig. Das 0:1 gestern gegen "Wismut" Aue war eine durchweg katastrophale Leistung der eingesetzten Spieler auf dem Platz - sieht man mal von Wessels ab. Man konnte fast meinen, dass die Kölner bewusst gegen den Trainer spielten. Massenhaft Abspielfehler, unabgestimmte Laufwege, bis man sich in den Füßen stand, der letzte Mann rutscht einfach so weg, keine will die Ecke ausführen, seelenruhiger Spielaufbau in den letzten Minuten - beim 0 zu 1 Rückstand. Nach den 90 Minuten war jedem im Stadion klar: Das war der letzte Gang von Hanspeter Latour in die Kölner Katakomben. So kam es dann auch. Heute Mittag wurde die Entlassung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt gegeben. Und das hatte wiederum Stil. Vor allem die Abschiedsworte Latours beweisen den für den Profi-Fußball selten hohen Charakter des Schweizers --> Latour zu seiner Entlassung und Meier zu Latour (je mp3)
Nur leider ist dieses sympathische Auftreten im bezahlten Fußball nicht das erfolgreichste und damit einfach nicht gefragt. Und so musste er einfach gehen, auch wenn er mir etwas leid tut. Köln ist halt für Trainer ein heißes Pflaster: Klüngel-Vorstand, Express, Kölner Wirtschaftsbosse bzw. Mäzene, die den Verein mit dem Geld der von ihnen geleiteten Unternehmen (als da wären: Netcologne, Flughafen Köln, Germanwings, Coca-Cola, Gaffel, PSD-Bank und Funny frisch) gerne als ihre Spielwiese betrachten.

Und eben diese großen Kinder sollen laut Express ja auch schon am Freitagabend (wahrscheinlich nach je 37 Kölsch) Geld für die Daum-Lösung in Aussicht gestellt haben.
Das wäre sportlich gesehen die beste bzw. wohl einzig erfolgreiche Lösung. Ist halt nur fraglich, ob Daum sich das antut. Warten wir es ab...