13. Mai 2008

Der Daumsche Eiertanz

Was nun, Herr Daum?

Erst stehen nach Aussagen der Boulevardzeitungen die Zeichen auf Abschied aus Köln, dann der Schwenk - allerdings merkwürdig formuliert:
"An dieser Stelle muss ich alle irren Spekulationen beenden: Selbstverständlich will ich weiter beim FC bleiben. Ich habe einen Vertrag bis 2010. Und den will ich erfüllen."
Warum sagt er nicht klar: "Ja, ich bleibe beim FC."? Obwohl, ein wenig hatte ich mich mit Kloppo beim FC angefreundet.

Hier die Expressberichte - einmal Montag, 12.5.08, und dann Dienstag,13.5.08...

Montag:

Daum und FC - Die Zeichen stehen auf Trennung

Köln – Am Montag versammelte Christoph Daum seine Vertrauenspersonen in seiner Villa im Hahnwald um sich.

Selbstverständlich Ehefrau Angelica. Dann kam sein langjähriger Freund und Ex-FC-Betreuer Murat Kus dazu. Kurz vor zwölf Uhr tauchte auch Reiner Calmund auf.

Am Nachmittag telefonierte Daum ausgiebig mit seinem Anwalt Dr. Stefan Seitz. Es ging nur um eine Frage für den Aufstiegstrainer: Soll ich weitermachen? Oder soll ich Köln verlassen?

Der Stand am Montag wird die glückselige Anhängerschaft in einen kollektiven Schockzustand versetzen: Daum macht Schluss!

Während der Feierlichkeiten nach dem Sieg über Mainz sagte der 54-Jährige im kleinen Kreis: „Der FC war eine Herzensangelegenheit, aber ich kann nicht mehr weitermachen. Es hat keinen Zweck mehr.“

Daum vermisste in den 18 Monaten seiner schwierigen, aber letztendlich erfolgreichen Mission die Rückendeckung aus Teilen der FC-Führung. Immer wieder habe man ihm Knüppel zwischen die Beine geworfen. Die Bosse sehen dies natürlich anders, verstehen nicht seine Unzufriedenheit.

Daum fühlte sich intern heftig kritisiert. Nach dem müden 2:2 gegen Paderborn machte Vizepräsident Jürgen Glowacz sogar öffentlich seinem Unmut Luft und sprach von „falscher Taktik“.

Daum antwortete so: Außer Präsident Wolfgang Overath ignorierte er die FC-Führung, er baute um seine Mannschaft eine Wagenburg auf und brachte seine Elf wieder zurück in die Erfolgsspur. Innerlich aber reifte seine Entscheidung: erst der Aufstieg, dann der Abschied.

Eine Schlammschlacht wird es nicht geben. „Von mir hören Sie kein schlechtes Wort über Wolfgang Overath“, sagt er immer wieder.

Aber noch scheint Daum ein wenig zu wackeln. Schließlich fühlt sich seine Familie pudelwohl in Köln. Außerdem will Manager Michael Meier in dieser Woche das Gespräch mit dem Erfolgscoach suchen. „Die Entscheidung ist nach meiner Ansicht völlig offen“, sagte Meier am Montag.


Dienstag:

Christoph Daum: “Ich will bleiben“

„An dieser Stelle muss ich alle irren Spekulationen beenden: Selbstverständlich will ich weiter beim FC bleiben. Ich habe einen Vertrag bis 2010. Und den will ich erfüllen.

Das ist jetzt keine Pokerei, ich spiele nicht mit dem Klub. Der FC hat fantastische Rahmenbedingungen. In der Wirtschaft würde man sagen: Das ist ein absoluter Premiumpartner, der riesige Emotionen hervorruft. Aber es gibt noch viel zu tun. Wir werden uns mit dem Vorstand zeitnah zusammensetzen, um die für den gemeinsamen Erfolg erforderlichen Voraussetzungen abzustecken.

Wir müssen jetzt jeden Stein umdrehen und schauen, was darunter liegt. Für die Zukunft des FC sind weitere strukturelle Veränderungen unbedingt erforderlich.“

Quellen: Express.de, 12.5.08 und 13.5.08